Hier können Sie den Bericht lesen und herunterladen.
Die Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF) hat für den Hochschulbereich eine Analyse der Zahlen vorgenommen, die nachfolgend zitiert werden und hier als Quelle nachgelesen werden können.
Die She Figures 2021 sind (wie frühere Ausgaben) in 7 Kapitel gegliedert:
- Introduction
- The pool of graduate talent
- Participation in science and technology occupations
- Labour market participation as researchers
- Working conditions of researchers
- Career advancement and participation in decision-making
- Research and innovation output
Sämtliche Kennzahlen sind auf den Hochschul- und Wissenschaftsbereich bezogen, teils auch auf Innovation. Im Folgenden werden einige Zahlen für den Hochschulbereich herausgegriffen und vorgestellt.
- Frauenanteil an wissenschaftlichem Personal
Während Frauen noch mehr als die Hälfte der Bachelor- und Master-Studierenden (54 %) bzw. Graduierten (59 %) ausmachen und noch knapp die Hälfte aller Promotionen für sich verbuchen (48 %), sinkt ihr Anteil immer weiter, je weiter es die wissenschaftliche Karriereleiter hinauf geht. Insgesamt machen Frauen 42,3 % des Hochschulpersonals aus (in Deutschland 39,7 %). Im MINT-Bereich sind sämtliche Zahlen noch geringer.
- Frauenanteil an Grade A-Positionen, d. h. an den höchstdotierten Professuren (in Deutschland sind das W3 / C4)
Der Frauenanteil in den höchsten Positionen im Hochschulsystem wird noch genauer betrachtet. EU-weit hat nur ein geringer Aufwuchs stattgefunden, was den Anteil von Frauen in "Grade A"-Positionen (also W3 / C4) angeht: von 24,1 % im Jahr 2015 auf 26,2 % im Jahr 2018. Am besten schneiden hier Rumänien (50,8 %), Bulgarien (46,6 %) und Lettland (44,7 %) ab, Deutschland findet sich mit 20,5 % deutlich unter dem EU-Durchschnitt.
Entsprechende Zahlen gibt es auch nach Fächergruppen ausdifferenziert; der höchste Frauenanteil in Grade A-Positionen ist in den Sozialwissenschaften festzustellen, aber auch hier ist er geringer als der Männeranteil. Am geringsten fällt der Anteil in den MINT-Fächern aus. Und in Deutschland ist der Frauenanteil in Grade A-Positionen auch in sämtlichen Fächergruppen geringer als der EU-Durchschnitt. Unterscheidet man nach Alter, wird deutlich, dass Frauen in der Gruppe der über 55-Jährigen am stärksten unterrepräsentiert sind. Ein einheitliches Muster gibt es nicht, aber für Deutschland ist sehr deutlich, dass der Frauenanteil in den Grade A-Positionen umso größer ist, je jünger die Personengruppe ist.
- Frauenanteil an Hochschulleitungen
Auch der Anteil der Frauen, die Hochschulen leiten, ist geringer als der von Männern. Im EU-Durchschnitt ist der Frauenanteil an Hochschulleitungen bei rund 24 %, Deutschland liegt mit gut 23 % nur knapp darunter. Am besten schneiden Lettland (44,5 %), Schweden (41,7 %) und Island (40 %) ab.